Montag, 26. Juli 2010

monolog, dialog, gemeinschaftsgefühl

da wollten leute der epidemischen einsamkeit entfliehen, lieben, lachen, spaß haben, und fanden den brutalsten tod, den frau sich denken kann: in duisburg, bei der loveparade.
wie traurig ich darüber bin...
schon bei den ersten altstadt-festen in hannover wurde mir an manchen stellen mulmig, insbesondere bei der kleinen fußgänger-unterführung neben den wassergöttern am niedersächsischen landtag.
da standen bereits damals manche leute bedenklich nahe an stark abschüssigen stellen.
seitdem hat sich das phänomen, mit massenveranstaltungen gnadenlos kasse zu machen, ja verhunderttausendfacht.
gemeinsames fußballgucken beispielsweise wurde zum gegenmittel gegen die cyberspace-isolation narzißtischer selbstbespiegelung.
gestern saß im zug, zwei sitze hinter mir, ein junger mann mit headset, der war die ganze zeit über im gespräch mit einer person, die nicht neben ihm saß.
ich hörte also nur seine antworten oder kommentare, fragen stellt ein echter mann ja kaum.
das war eine gespenstische situation.
was, wenn am anderen ende überhaupt niemand war, er also eine gesprächspartnerin fantasierte?
festzustellen wäre das nicht.
unter anderem monologisierte er auch über die love-parade, wie schön es in berlin gewesen sei.

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