Region Hannover. In die Diskussion um den „Leinebogen“, eine von einer privaten Projektgruppe geplanten künstlichen Seenlandschaft in der Leineaue westlich von Hannover, hat sich jetzt Regionspräsident Hauke Jagau eingeschaltet. Angesichts der erheblichen Zweifel der Regionsverwaltung, dass das Projekt eine Ausnahmegenehmigung der EU-Kommission erhalten könnte und damit überhaupt genehmigungsfähig wäre, erteilt der Regionspräsident dem Projekt eine klare Absage. „Wir müssen auch respektieren, dass die hauptsächlich betroffenen Städte Garbsen und Seelze das Projekt ablehnen. Die Erwartung der Projektunterstützer, dass sich Kommunen, Region, Land und EU an den Kosten beteiligen, ist schlicht unrealistisch“, sagt der Regionspräsident.
Jagau äußerte Verständnis für den durchaus interessanten Ansatz, der Region mit neuen Wasserflächen eine überregional wirkende Attraktion zu schaffen. Er wies aber darauf hin, dass ein erheblicher Eingriff in eine intakte Flussaue erfolgen würde. Insofern liege eine völlig andere Ausgangssituation vor als etwa beim Leipziger Neuseenland, wo mit einer Seenlandschaft die Folgen des langjährigen Braunkohleabbaus kompensiert werden. Das Leinebogen-Projekt sei deshalb der Bevölkerung in der Region Hannover nur schwer vermittelbar. Der Regionspräsident betonte, dass die Regionsverwaltung in ihren Funktionen als Planungs-, Naturschutz- und Wasserbehörde die Initiatoren in den vergangenen Jahren fair beraten habe, dass sich die Region aber auch politisch zu einem Projekt dieses Ausmaßes positionieren müsse.
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