Samstag, 28. Juni 2008

Expo-Reflektionen

kürzlich erkundigte sich ein student aus sevilla bei mir, welche auswirkungen die weltausstellung expo 2000 auf hannover gehabt habe. wiedermal jemand. manchmal habe ich den eindruck, im ausland dringt das erst richtig durch jetzt, das hier mal diese weltausstellung stattfand. in sevilla würde das weltausstellungsgelände so langsam in gang kommen, erzählte er.
ich sage, naja, dieser riesige schuldenberg, den die expo hinterlassen hat, das war schon hart für die bürger. aber die infra-sturktur ist natürlich schön ausgebaut worden.
heute können wir in wenigen minuten ins umland per s-bahn, bis neustadt zum steinhuder meer,oder bis egestorf zum deister, oder an den heiderand bei bennemühlen. das ist schon angenehm. das ist der positive teil. das war ja auch beabsichtigt, diese infrastukturverbesserung, herr schmalstieg und frau breuel wollten der messe ag einen riesen-innovationsschub mit neuen hallen und verkehrssystemen verpassen.
der negative teil sind die erinnerungen an das damalige missmanagement. ich saß in den wundervollsten veranstaltungen dieser erde und außer einer handvoll zuschauer war niemand da. bis dann die eintrittsgelder gesenkt wurden, von da an war alles hoffnungslos überfüllt.
und dann dieser mann, der damals auf der bank saß und eine expo-anzeige in der financial times korrigierte. der gedruckte anzeigentext war von seinen korrekturen übersät, wie peinlich.
oder die beiden gastronomen aus madeira; fast täglich nahm ich mir vor, ihre spezialitäten essen zu gehen, aber als ich dann endlich mit dieser absicht vor dem restaurant stand, hatten sie schließen müssen, aßen hinter der scheibe in ihrem leeren restaurant in aller gelassenheit ihr köstliches menu. am nächsten tag waren die scheiben weiß gestrichen.
nochwas peinliches ist mir in erinnerung. ich saß neben einer französin in der bayernhalle und da stimmte die band das niedersachsenlied an mit dem refrain "Heil herzog wittukinds stamm". die französin stammte aus dem grenzbereich zu spanien und ihre eltern waren durch die nazis umgekommen. sie war völlig irritiert, zuckte zusammen. sorry for that. I apologize, lo siento mucho, pardon!

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