Nachbarschaftskonflikte lösen
Hannover.Wer hat sich nicht schon mal über das Rasenmähen oder die zu laute Musik vom Nachbarn aufgeregt? Wo unmittelbar nebeneinander gewohnt wird, können unterschiedliche Lebensgewohnheiten aufeinander treffen. Vor allem in der Sommerzeit kann sich aus einer kleinen Beschwerde über den Grillgeruch oder die ständigen Katzenbesuche ein dauerhafter Clinch entwickeln. Was als kleiner Streit beginnt, endet nicht selten vor Gericht. Das muss nicht sein. Umfassende Hilfe bei Nachbarschaftskonflikten und Tipps für die Schlichtung auch ohne teuren Prozess bietet der Ratgeber „Meine Rechte als Nachbar“ der Verbraucherzentrale. Das komplett überarbeitete Buch gibt einen Überblick über die aktuelle Rechtslage mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis. Nachbarn erhalten Orientierungshilfen, wie sie mit Lärm, Gerüche, Tiere oder Fragen um Unklarheiten im Grenzverlauf umgehen können. Die Leser erfahren, mit welchen Bedingungen sie wohl oder übel leben müssen und was ihr gutes Recht als Nachbar ist. Dabei werden Wege aufgezeigt, wie Nachbarn zu ihrem Recht kommen und nicht etwa aus Ärger den störenden Baum selber fällen. Erstes Ziel bleibt immer, einen einvernehmlichen Kompromiss zu schließen, um zukünftig besser nebeneinander leben zu können. Bestellmöglichkeiten: Das Buch „Meine Rechte als Nachbar“ gibt es für 14,90 Euro in allen Beratungsstellen der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Zuzüglich 2,50 Euro für Porto und Versand kann man das Buch auch bestellen online: www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/ratgeber, telefonisch: (05 11) 9 11 96-0 oder per Post: Verbraucherzentrale Niedersachsen, Herrenstr. 14, 30159 Hannover.
Dienstag, 26. April 2016
Zoff mit dem Nachbarn
NABU-Leitfaden zu Lichtteichen erhältlich
Garten / Hannover - Im ‚NABU-Leitfaden Pflanzengesellschaften von Flachwassergartenteichen‘ finden Sie Anregungen und Anleitungen für die Planung Ihres neuen Gartenteiches, die von den handelsüblichen Ratgebern deutlich abweichen. Es geht um die sogenannten ‚Lichtteiche’. Die ‚Lichtteiche’ zeichnen sich dadurch aus, dass sie sehr flach sind, immer mal wieder austrocknen dürfen und zusätzlich auch noch einen Genuss für das menschliche Auge darstellen können. Von diesen ganz besonderen Kleingewässern profitieren nicht nur seltene Amphibienarten, sondern auch ein Vielzahl von Kleinlebewesen und anderen an diese Bedingungen angepasste Tier- und Pflanzenarten. Der Experte Dr. Hans-Christoph Vahle entwickelte die Bauanleitung und stellt Ihnen hiermit einen entsprechenden Leitfaden inklusive der geeigneten Pflanzengesellschaften zur Verfügung. Eine Liste mit Händlern, bei denen diese zumeist selten zu bekommenden Pflanzen erhältlich sind, rundet die Broschüre ab. Zu beziehen gegen zehn Briefmarken zu 70 Cent beim: NABU Niedersachsen, Stichwort ‚Lichtteiche’, Alleestr. 36, 30167 Hannover HINTERGRUND Artenvielfalt fördern - Die Philosophie der Lichtlandschaften Das Konzept der Lichtwasser-Gartenteiche gründet in der Philosophie der Lichtlandschaften, die für die Neugestaltung unserer Kulturlandschaften entwickelt wurde. Am Beispiel der Wiese lässt sich das sehr eindrucksvoll demonstrieren. Die duftende, blumen- und kräuterreiche Heuwiese mit 70 Pflanzenarten auf 20 Quadratmetern ist das Ergebnis einer traditionellen Wiesenwirtschaft; sie ist damit angewiesen auf regelmäßige Mahd zweimal im Jahr und nur mäßige Stallmistdüngung. Durch diese Bewirtschaftung entsteht ein Pflanzenbestand, der zwar bis zu 1,50 Meter hoch aufwächst, aber so strukturiert ist, dass er viel Licht bis in Bodennähe durchlässt. Das hat zur Folge, dass hier sehr viele Pflanzenarten zusammen wachsen können; auch niedrige Arten wie Thymian, Augentrost, Mittelwegerich und andere bekommen noch genügend Licht. Der hohe Lichtgenuss im gesamten Bestand fördert also in der Wiese die Artenvielfalt. Außerdem wird durch den zweimaligen Schnitt immer wieder die sogenannte „Lichtstellung“ gefördert. Die kleinen lichtbedürftigen (und zumeist sind das auch die seltenen) Arten werden damit regelmäßig „ins Licht gestellt“, was ihrem Wachstum und ihrer Vermehrung zugute kommt. In unserer gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation ist diese traditionelle Wiesenwirtschaft leider nicht mehr gewährleistet und die artenreichen Heuwiesen verschwinden – meist schleichend, da wir es nicht gleich bemerken. Entweder sie werden in ihrer Nutzung mit stärkerer Düngung und häufigerer Mahd intensiviert – oder sie werden ganz aufgegeben und fallen brach. Sehr aufschlussreich ist nun, dass beide Tendenzen für die lichtliebenden Pflanzenarten den Tod bedeuten. Bei stärkerer Düngung wachsen die Obergräser dichter und es kommt nicht mehr genügend Licht bis zu Thymian und Augentrost hinunter. Beim Brachfallen fällt im Herbst das alte, nicht abgemähte Gras in dichten Decken zu Boden und nimmt unten das Licht, womit die kleinen Pflanzen verschwinden. Die richtige Wiesenkultur ist also ein Balanceakt zwischen „zu stark genutzt“ und „gar nicht genutzt“. Nur in dem mittleren Bereich des Balancierens ist die ausreichende Lichtstellung gewährleistet, zu beiden Seiten hin verschwindet die Lichtstellung und mit ihr die kleinen, empfindlichen Pflanzenarten, die die Vielfalt der Wiesen ausmachen. Was für die artenreichen Wiesen gilt, gilt ebenfalls für viele andere Biotope und Pflanzengesellschaften: Für Magerrasen und Heiden, für blumenreiche Ackerwildkrautfluren, Staudensäume usw. Immer ist es die Lichtstellung, die die große Artenvielfalt erzeugt. Und eine Landschaft, in der diese Lichtstellung bewusst gehandhabt wird und in der damit eine Vielzahl von artenreichen Pflanzengesellschaften entsteht, nennen wir Lichtlandschaft. Kennzeichen der Lichtlandschaft ist, dass der Mensch als positiver, Vielfalt fördernder und „lichtbringender“ Faktor mit einbezogen wird. Lichtstellung fördert nicht nur die Pflanzenvielfalt „auf dem Trockenen“, sondern genauso in Feuchtgebieten und sogar im Wasser. Auch Teiche und andere Kleingewässer können Lichtlandschaften sein, auch hier gibt es den Prozess der Lichtstellung. Unser Konzept der Lichtwasser-Gartenteiche verfolgt diesen Ansatz radikal. Beginnt man nun gründlich umzudenken, dann ergibt sich als Konsequenz, mit dem Glauben zu brechen, ein Teich müsste immer so tief sein, dass er nicht bis unten durchfriert.