HANNOVER. Im Jahr 2021 wurden in Niedersachsen
rund 4 024 Tonnen Aquakulturerzeugnisse produziert, wie das Landesamt
für Statistik Niedersachsen (LSN) mitteilt. Das entspricht einem
Rückgang von 12,5% zum Jahr 2020 (4 600 Tonnen). Zu den Produkten aus
Aquakulturen zählen Fisch, Krebs- und Weichtiere (z.B. Garnelen und
Muscheln), Rogen und Kaviar sowie Algen und sonstige Organismen. Die
Anzahl aktiver Betriebe blieb anders als die Produktionsmenge im
Vergleich zum Vorjahr konstant bei 111 - in den meisten Fällen (104)
handelte es sich um fischerzeugende Betriebe.
Wie schon in den
Vorjahren dominierte die Erzeugung von Europäischem Aal in
Niedersachsen. Sie machte im Jahr 2021 40,9% der Fischmenge (2 829
Tonnen) und 28,8% der Gesamtproduktion (4 024 Tonnen) aus. Obwohl die
produzierte Menge von 1 185 Tonnen im Jahr 2020 auf 1 158 Tonnen im Jahr
2021 sank, blieb Niedersachsen der größte Standort der Aalerzeugung in
Deutschland.
Neben Aal wurde vor allem Lachsforelle (833 Tonnen) und
Regenbogenforelle (343 Tonnen) erzeugt. Insgesamt stieg die Produktion
von Fisch im vergangenen Jahr um 2,9% an (2020: 2 749 Tonnen). Besonders
viele niedersächsische Aquakulturbetriebe (insgesamt 80) erzeugten
Regenbogenforellen. 21 Betriebe produzierten Lachsforellen und lediglich
drei züchteten Aal. Rund 46,2% des produzierten Fisches wurden in
Kreislaufanlagen gehalten, 43,5% wurden in Becken, Fließkanälen oder
Forellenteichen aufgezogen. Teiche (8,8%) und Netzgehege (1,5%) spielten
nur eine untergeordnete Rolle.
Im Vergleich zur gestiegenen
Fischerzeugung ging die Muschelerzeugung weiter zurück. Mit 1 123 Tonnen
im Jahr 2021 wurden 37,2% weniger Weichtiere produziert als im Jahr
2020 (1 788 Tonnen) - das ebenfalls ein von Rückgang geprägtes Jahr war.
Als Gründe können verschiedene Aspekte eine Rolle spielen. Zum einen
schränkte die Covid19-Pandemie die Arbeit der Betriebe auch im Jahr 2021
weiter ein, zum anderen können Bautätigkeiten im Meer wie
Seekabelverlegung oder Hafenausbau Auswirkungen auf die Muschelbänke
haben. Hinzu kommen Belastungen des Ökosystems durch den Klimawandel.
Vermehrte Extremwetterereignisse wie Stürme können beispielsweise die
Muschelsaat beeinträchtigen. Weiterhin bedrängen invasive Arten wie die
pazifische Auster, die vom Menschen zur Züchtung ausgebracht wurde und
sich seit Jahrzehnten im Wattenmeer ausbreitet, die heimischen Muscheln.
In
Niedersachsen wirtschafteten drei Aquakulturbetriebe im Jahr 2021
ökologisch. Dabei produzierten sie insgesamt rund 107 Tonnen an Fisch
und anderen Erzeugnissen.
Quelle: Nied. Amt f. Statistik
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