Montag, 29. Februar 2016

Deutsche Armut topchic



Von Ingeburg Peters

Junge mit flotter Baseballjacke
leuchtet kurz mit der Taschenlampe
in die innerstädtischen Abfallkörbe.

Alter Mann in korrekter Kleidung
inspiziert den Inhalt durch Befühlen;
fasst in Hundekotbeutel.

Frau bereitet ihren Schlafsack vor;
im windgeschützten Eingang des Schuhladens,
hier will sie übernachten.

Gutaussehender Student sucht
die Schließfächer der Bücherei
nach vergessenen Eurostücken ab


Freitag, 26. Februar 2016

SeniorInnen zu Hause besucht und zu deren Fragen bezüglich Soft- und Hardware sowie des Internets beraten

Seniorenservice und Volkshochschule Hannover erzielen ersten Platz bei der Google Impact Challenge Deutschland 2016 Der Kommunale Seniorenservice der Landeshauptstadt Hannover (KSH) und die Ada-und-Theodor-Lessing Volkshochschule Hannover (VHS) wurden für ihr gemeinsames Projekt „Medien- und TechniklotsInnen Hannover (MuTH)“ bei der Google Impact Challenge Deutschland 2016 ausgezeichnet. Gemeinsam mit 99 weiteren Preisträgern erzielte das MuTH-Projekt einen ersten Platz. Svenia Knüttel von der VHS und Eva Mann vom KSH nahmen die Auszeichnung und ein Preisgeld von 10.000 Euro entgegen. Pilotprojekt „Medien- und TechniklotsInnen Hannover (MuTH)“ unterstützt ältere Menschen beim Umgang mit neuer Technik und modernen Medien. In Rahmen einer Kooperation brachten MitarbeiterInnen der VHS und dem KSH den technikaffinen und an einem Ehrenamt interessierten TeilnehmerInnen die Vorteile und die Handhabung der Geräte und der Software nahe. Auch die Themen Datenschutz, Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre waren ein wichtiger Aspekt der Fortbildung. Die Stadtbibliothek Hannover beteiligte sich mit einer Schulungssequenz zum Thema E-Book-Reader und deren Möglichkeiten zur digitale Ausleihe. Seit dem Start des Ehrenamtsdienstes haben die Medien- und TechniklotsInnen für den KSH bereits in vielen Fällen SeniorInnen ab 60 Jahren zu Hause besucht und berieten die Nachfragenden zu deren Fragen bezüglich Soft- und Hardware sowie des Internets. Das Projekt hat Google.org und eine Fachjury überzeugt und wurde in eine Votingliste aufgenommen, bei der die Öffentlichkeit ihre Stimme abgeben konnte. Ausschlaggend für die Aufstellung war die gemeinnützige, lokale Projektarbeit sowie die vorhandene Nachhaltigkeit, die durch die Schulung immer neuer TechniklotsInnen gewährleistet wird. Außerdem erfüllt das Projekt eine lokale Vorbildfunktion.

Mittwoch, 17. Februar 2016

Die schwierige Suche nach dem Ursprung der Tiere




Wissenschaftler bringen Ordnung ins evolutionsbiologische Chaos

Molekulargenetische Methoden ermöglichen es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, viele Daten über Lebewesen zu sammeln. Weltweit sequenzieren sie, inzwischen von der Öffentlichkeit weitestgehend unbeachtet, komplette Genome einzelner Tierarten und analysieren den „Bauplan des Lebens“. Evolutionsbiologen eröffneten sich damit völlig neue Möglichkeiten: Die Informationen, die das Erbgut liefert, sollten unter anderem helfen, dem Ursprung der Tiere auf die Spur zu kommen.  
„Dieser einseitige Weg hat sich als nicht erfolgreich herausgestellt“, sagt Professor Dr. Bernd Schierwater, Leiter des Instituts für Tierökologie und Zellbiologie der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover. Gemeinsam mit sieben renommierten Evolutionsbiologen aus den USA, Australien, England und Deutschland plädiert er in dem Fachmagazin Frontiers für ein Umdenken in der modernen Evolutionsforschung. „In den vergangenen Jahren machten mal die Schwämme, mal die Plattentiere und mal die Rippenquallen Schlagzeilen als Mutter der Vielzelligen Tiere“, erklärt Schierwater, „eine neue jagte die nächste kurzlebige Hypothese.“ 
Den Urahn der Vielzelligen Tiere bezeichnen Wissenschaftler auch als Urmetazoon. Bis heute konnte keine der Theorien zum ersten Vielzelligen Tier restlos überzeugen. „Die modernen Analysen beruhen alle auf Dateninterpretationen und mathematischen Annahmen“, so Schierwater. „Das führt zwangsläufig zu ungewünschten Willkürlichkeiten.“ Für belastbare Aussagen lassen die Dateninterpretationen offensichtlich zu viel Spielraum. Die Analyse desselben Datensatzes führt bei verschiedenen Wissenschaftlern zu verschiedenen Ergebnissen. 
Gemeinsam erläutern die Wissenschaftler in ihrer Veröffentlichung, dass genetische Daten allein die Fragen nach dem Ursprung Vielzelliger Lebewesen nicht werden beantworten können. Sie plädieren ausdrücklich für eine ganzheitliche Betrachtung. „Wir müssen einen Schritt zurückgehen, um zwei voranzukommen“, so Schierwater. „Um solide Aussagen treffen zu können, müssen wir uns wieder stärker auf die Biologie im Ganzen konzentrieren – so wie es unsere Vorgänger von Darwin bis Ernst Mayr gemacht haben.“ Das bedeutet, dass zusätzlich zu den genetischen Daten auch die Informationen aus der Morphologie, der Physiologie, der Ökologie und der Entwicklungsbiologie berücksichtigt und genutzt werden sollten. 
Bisher gab es drei Kandidaten, die als nächster Verwandter des Urahns aller Vielzelligen Tiere in Frage kamen: Schwämme (Porifera), Plattentiere (Placozoa) oder Rippenquallen (Ctenophora).  Nach der neuen Veröffentlichung bleiben noch die Plattentiere oder Schwämme als Kandidaten übrig. „Viele Studien haben die Story, dass die Rippenquallen an der Basis der Vielzeller stehen sollen, als Analyse-Artefakt und wissenschaftlich unhaltbar nachgewiesen“, sagt Schierwater. „Eigentlich naheliegend und traditionell nie angezweifelt, dass die komplex gebauten und mit mehreren Sinnesorganen ausgestatteten Rippenquallen, nicht einfach aus dem Nichts entstanden sein können.“ Für ihre Veröffentlichung analysierten die Wissenschaftler für alle drei genannten Tiergruppen alle vorhandenen Informationen, inklusive Fossilfunde, Morphologie, Genstrukturen, Genverluste oder Gensequenzen. 
„Vom Gesamtbild her sind die Plattentiere gegenwärtig der Favorit für das Urmetazoon. Für die Schwämme sprechen verschiedene molekulare Stammbäume, wobei das traditionelle Lehrbuch-Merkmal ‚Kragengeißelzellen, die aussehen wie gewisse Einzeller‘ vermutlich überholt ist. Wir brauchen dringend ganzheitliche Ansätze, um zu einer abschließenden Aussage zu kommen“, sagt Schierwater. „Zum Glück für die Evolutionsbiologie kehrt bewährte Tradition zurück und bereitet eine neue ‚Neue Synthese‘ vor.“
Dies ist eine Presseinformation, kopiert und eingefügt

Immer mehr Angriffe auf Rettungskräfte in Niedersachsen Hannover.

Rettungssanitäter, Notärzte und Feuerwehrleute in Niedersachsen werden immer häufiger mit Waffen bedroht, geschlagen oder getreten. Das geht aus einer Übersicht des Landeskriminalamtes hervor, die NDR 1 Niedersachsen vorliegt. Danach wurden im vergangenen Jahr rund 150 Rettungskräfte in Niedersachsen angegriffen. Das sind 50 Attacken mehr als 2014. Betroffen waren Rettungssanitäter bzw.-assistenten, Notärzte sowie 15 Feuerwehrleute. „Unsere Rettungskräfte beobachten in den vergangenen Jahren, dass die Patienten zunehmend aggressiver werden“, sagte die Sprecherin des DRK-Landesverbandes Kerstin Hiller NDR 1 Niedersachsen. Angesichts der zunehmenden Angriffe gehört es bei den Rettungsdiensten mittlerweile zur Regel, dass das Personal in speziellen Trainingskursen auf Gewaltsituationen vorbereitet wird. Dabei lernen die Rettungsassistenten darauf zu achten, ob neben einem Patienten Messer oder andere spitze Gegenstände liegen, die als Waffen eingesetzt werden könnten und sie bekommen Tipps für den Umgang mit aggressiven, betrunkenen Personen.

Samstag, 6. Februar 2016

SponsorInnen und DurchsetzerInnen gesucht: 100.Todestag Rosa Luxemburg 2019


Kolbes Menschenpaar am Maschsee, von der Fritz-Behrens-Stiftung gesponsort
An dieser Ecke fehlt doch was... ip-fotos
Hannover und die Kunst, das ist so eine Sache. Die riesige Gandhi-Büste am Clara-Zetkin-Weg ist ein Geschenk, okay. Irgendwo musste sie hin. Straßenkunst-Initiator Martin Neuffer sieht sie ja nicht mehr...
Kunst bewegt die Menschen im Idealfall. Und da habe ich als Aktions-Künstlerin in Schwesternschaft zu Schlingensief/Beuys/Heller einen Vorschlag für eine Skulptur an "Führers" Maschsee.
Am Halbrund Maschsee gegenüber vom "Menschenpaar" mit dem idealisierten Akt von Kolbe fehlt nämlich ein kontrastierendes Pendant.
Meine Idee ist, dort eine körperbehinderte kleine Jüdin mit schiefer Hüfte zu realisieren, mir fiele momentan nur Balkenhol aus Fritzlar als ausführender Bildhauer ein: Rosa Luxemburg, die in der Hand Goethes "Faust" hält, den Finger in dem Passus "Im Garten", der die Misere des abgekoppelten Finanzsystems besser erkannte als Marx.
Da wäre ein direkter, geistreicher Bezug zum Marmor-Denkmal Königin Sophie im Großen Garten Herrenhausen gegeben, die den Finger in Leibnizens Theodizee-Buch hält.
Kurz vor ihrer Ermordung las Luxemburg im Faust. Beteiligt an dem unschönen Akt war Noske, späterer Oberpräsident von Hannover.
Übrigens: Ernst Thälmann saß in Hannover in Isolationshaft. Über Rosa Luxemburg, Wilhelm II. konterkarierend, der in Hannover fröhliche Urständ in zahlreichen Feierlichkeiten und Publikationen erlebt, habe ich von einem Praktikanten diesen Artikel erarbeiten lassen:
http://www.heise.de/tp/artikel/38/38794/1.html
Da hätte Hannover einiges gut zu machen, finde ich, und sprach bereits Sponsoren an: ein Geschäftsmann jüdischen Glaubens antwortete "Was geht mich Rosa Luxemburg an?" "Das bekommen Sie bei der Stadt nicht durch", winkte Stiftungsvorsitzender ab. Tja, die blitzgescheite Sau (Zitat aus dem Artikel oben) geht uns Schlafmützen, die dabei zusehen, wie unsere Existenzgrundlage verzockt wird, ne Menge an. Ob Rat und Verwaltung Hannover wohl die Größe besäßen, der berühmten Leiche aus dem Landwehrkanal ein zeitgemäßes künstlerisches Denkmal zu setzen...?
Bitte benutzen Sie den Spendenbutton auf meiner Site, um die Sache voranzubringen.




Donnerstag, 4. Februar 2016

Die Befragung der Wirklichkeit


Heinz Mack, Door of Paradise, 1964
Aluminium
Museum Kunstpalast, Düsseldorf
© VG Bild-Kunst, Bonn 2016

ZERO und Nouveau Réalisme
Die Befragung der Wirklichkeit  bis 26. Juni 
Ab Mitte der 1950er Jahre entwickelten sich in der europäischen Kunst neue Strategien der Aneignung von Wirklichkeit, die sich in Werken, Texten und einem Netzwerk aus befreundeten Künstlern manifestierten. Junge Maler und Bildhauer widersetzten sich der Visualisierung von inneren, psychischen Vorgängen, wie sie in der Kunst des Informel praktiziert wurde. In Städten wie Mailand, Düsseldorf oder Paris fand sich die neue Künstlergeneration und entdeckte, dass auch ihre Kollegen jenseits der nationalen Grenzen ähnliche Ziele verfolgten. Die Ablehnung der informellen Kunst war ihre wichtigste Gemeinsamkeit. ZERO, Azimuth, G58, GRAV oder Nouveau Réalisme waren Gruppierungen, die sich in den Schnittmengen künstlerischer Interessen und Methoden bildeten. Künstler gleicher Gesinnung stellten zusammen aus, veröffentlichten in selbst herausgegebenen Publikationen und nahmen gemeinsam an Aktionen teil. Sie stellten die gleichen Fragen an die Welt und kamen in ihren Werken und theoretischen Reflexionen zu vergleichbaren Antworten. Die Frage nach der Relevanz der Kunst für die Gestaltung der Wirklichkeit führte sie zu einer Reduktion ihrer Bildsprachen, um objektivierbare Ergebnisse in den Werken zu ermöglichen. Die Kunstwerke stellten eine Aneignung und Befragung der Wirklichkeit dar und sollten zu einer unmittelbaren Auseinandersetzung mit den Realitäten in Kunst und Leben führen. Es etablierten sich Themen wie Monochromie, serielle Strukturen, Zufall, Licht und Feuer als technisch-künstliche oder elementar-natürliche Medien der Bilderzeugung. Neben der Begrenzung der Bildsprache und den damit verbundenen Experimenten in den Bereichen Form, Material und Technik war die Expansion des Kunstwerks ein zentraler Aspekt bei ZERO und Nouveau Réalisme. Der Begrenzung in Farbe und Form sowie der methodischen Reduktion der Künstlerhandschrift standen räumliche, materielle und mediale Entgrenzungen dialektisch gegenüber. 
Im Januar 1963 proklamierte Otto Piene bei einer öffentlichen Rede in Krefeld einen „Neuen Idealismus“, den er deutlich in Abgrenzung zum Neuen Realismus etablierte. Piene sah ZERO und Nouveau Réalisme „verwandt und doch im Wesen entgegengesetzt“. Ausgehend von dieser Proklamation entstand eine kontroverse Auseinandersetzung zwischen den drei Düsseldorfer ZERO-Künstlern Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker, die sich zu einer zentralen Ursache für die Trennung der Gemeinschaft am Ende des Jahres 1966 auswuchs. Bereits im Mai 1965 wurde im Kontext der von Wieland Schmied in der Kestnergesellschaft organisierten Ausstellung ZERO: Mack, Piene, Uecker eine wachsende Distanz zwischen den drei Protagonisten sichtbar. 
Die Ausstellung, eine Kooperation zwischen der Stiftung Ahlers Pro Arte und der ZERO foundation, wird ermöglicht durch das Engagement der Ahlers AG. Untersucht werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen ZERO und dem Nouveau Réalisme. Der Fokus liegt dabei auf den beiden Aspekten Materialaneignung und Struktur. In Anlehnung an die historische ZERO-Ausstellung in der Kestnergesellschaft wird ZERO von Mack, Piene und Uecker repräsentiert. Die Werke der Nouveaux Réalistes werden aus den umfangreichen Beständen der ahlers collection gespeist. Hierbei sollen Kunstwerke von Arman, Yves Klein, Raymond Hains und Jacques Villeglé im Vordergrund stehen. Daneben werden auch Arbeiten von François Dufrêne, Niki de Saint Phalle, Daniel Spoerri und Jean Tinguely präsentiert. 
Die Ausstellung umfasst rund einhundert Gemälde, Skulpturen, Graphiken und Objekte. Neben Werken aus der ahlers collection sowie der ZERO foundation werden in der Ausstellung wichtige Leihgaben aus europäischen Museen und Privatsammlungen gezeigt. 
In der die Ausstellung begleitenden Publikation werden neben einer Einführung des Kurators Dirk Pörschmann (ZERO foundation) zwei historische Texte der Kunstkritiker Wieland Schmied und Pierre Restany veröffentlicht, die den Kontext der theoretischen Auseinandersetzung herstellen. Der ZERO positiv zugewandte Wieland Schmied sowie Pierre Restany, der als der theoretische Kopf des Nouveau Réalisme galt, bieten hierfür die besten Voraussetzungen, da sie die Künstler über viele Jahre hinweg intensiv begleitet und über die Nachkriegsavantgarden umfassend publiziert haben.



Originelles Geschenkbuch!!!

Brunhild Müller-Reiß, 72, schrieb ein wichtiges historisches Buch. ip-foto
Antifaschistische Frauen in Hannover

Otto-Brenner- oder Franz-Nause-Straße, jeder hat diese Straßennamen in Hannover schon mal gelesen. Aber wer kennt die unterstützenden Frauen aus dem Umkreis dieser Männer? Die Studienrätin im (Un)Ruhestand Brunhild Müller-Reiß (http://fbh.frieden-hannover.de/) hat in akribischer Kleinarbeit antifaschistische Frauen interviewt und die Tonbänder dann transkribiert. Herausgekommen sind erhellende Schlaglichter auf die Opferbereitschaft hannoverscher Frauen, die Matritzen für Franz Nause schrieben, ihn deckten, und dafür Zuchthaus in Kauf nahmen. Oder die Musiklehrerin, die Flugblätter gegen den Krieg verteilte und ebenfalls ins Gefängnis kam. Der Emmichplatz an der Musikhochschule könnte gut nach ihr neu benannt werden...
Buchen Sie die Autorin für eine Lesung (ev. auch als szenische Lesung)!!!

Brunhild Müller-Reiß
Antifaschistische Frauen in Hannover
Zwischen selbstständigem Handeln und Familiensolidarität
Reihe: Lo.g.o, Band 2
farbig, Broschur, 142×205 mm
40 Abbildungen
288 Seiten, 19.80 Euro
ISBN 978-3-942885-55-3 | WG 973

bestellen
Das Buch schließt eine Lücke in der Frauen- und Widerstandsgeschichte. Frauen erzählen aus ihrem konkreten Leben.Der politische Widerstand von Frauen wurde vielfach von der Forschung vernachlässigt und gesellschaftlich ignoriert. Dieses Buch fokussiert ihn. Basis bilden Interviews mit Frauen aus dem Widerstand gegen die NS-Diktatur, die bereits in den 1980er Jahren geführt wurden. Die Frauen kommen selbst zum Sprechen, ihre Erfahrungen werden öffentlich und vor dem Vergessen bewahrt (Oral-History-Methode). Die Interviews spiegeln die wichtige und zum Teil lebensrettende Rolle von Frauen in Widerstand und ihr Alltagsleben zur Nazi-Zeit wieder, ebenso zeigen sie die Widersprüchlichkeit des „weiblichen Lebenszusammenhangs“, der durch eine Verschiebung der Blickrichtung der Interviews auf den „privaten“ Raum der Frauen deutlich wird. Die Interviewaussagen werden in den zeitgenössischen gesellschaftlichen Kontext gestellt, durch historische und methodische Überlegungen ergänzt und in die Tradition sozialistischer und feministischer Politik eingeordnet.Interview mit der Autorin:hier Radio Corax 

Mittwoch, 3. Februar 2016

Unterstützung osteuropäischer EinwanderInnen

Info:
– Stadt erhält EU- und Bundesmittel Die Integration von europäischen EinwanderInnen, insbesondere aus Rumänien und Bulgarien, ist Ziel zweier Projekte, für deren Finanzierung sich die Stadt Hannover zusammen mit ihren lokalen PartnerInnen erfolgreich bei EU und Bund um Fördermittel beworben hat. 1,4 Millionen Euro stehen in den kommenden drei Jahren in Hannover aus dem neuen „Europäischen Hilfsfonds für die am stärksten benachteiligten Personen in Deutschland“ (EHAP) zur Verfügung. Die beiden Projekte sollen auf dem Weg verstärkter Beratung und aufsuchender Sozialarbeit helfen, 1. den Zugewanderten den Zugang in die sogenannten Regelsysteme zu erleichtern 2. und mehr Kinder bis sechs Jahren an frühkindliche Betreuung und damit Bildung heranzuführen. „Wir freuen uns sehr, dass unsere intensiven Bemühungen um Teilhabe an diesem Förderpaket Erfolg hatten. Das zeigt, dass neben der aktuellen Flüchtlingsdebatte auch andere notwendige Themenfelder im Blick der Sozialpolitik behalten werden“, unterstreicht Jugend- und Sozialdezernent Thomas Walter. „Für Hannover beweisen die beiden Projekte einmal mehr, wie tragfähig und konstruktiv die Zusammenarbeit zwischen Stadt, freien Trägern der Wohlfahrtspflege und Migrantenselbstorganisationen ist“, dankt Walter den PartnerInnen. Die neuen Beratungsangebote bauen auf bestehender Infrastruktur der KooperationspartnerInnen auf und können daher zeitnah umgesetzt werden. So werden zum Beispiel niedrigschwellige Kontaktmöglichkeiten wie Kleiderkammern, Mittagstische und Familienzentren genutzt, um BesucherInnen zu erreichen – und zielgerichtet über AnsprechpartnerInnen, Unterstützungsmöglichkeiten (Sprachkurse, medizinische Beratung und ähnliches) oder Antragsverfahren zu informieren. Stärker aufsuchenden Charakter hat die Einführung sogenannter Teilhabe-Coaches. Sie sollen unmittelbar in den Quartieren auf Familien zugehen und bei ihnen gezielt für die Angebote der frühkindlichen Bildung (Kindertagesstätten, vorschulische und Freizeitangebote) werben. In jedem Fall geht es darum, das besonders bei EinwanderInnen aus Rumänien und Bulgarien stark ausgeprägte Misstrauen und die Berührungsängste gegenüber Behörden oder institutionalisierter Kinderbetreuung zu überwinden. Der EHAP erfüllt eine „Brückenfunktion“ zwischen neu zugewanderten EU-Bürgern und bereits bestehenden Beratungs- und Unterstützungsangeboten des regulären Hilfesystems. Aus EHAP-Mitteln werden ausschließlich zusätzliche Personalstellen, insbesondere BeraterInnen, für aufsuchende Arbeit und in lokalen Beratungsstellen gefördert. Durch die Förderung sollen in Hannover bis Ende 2018 insgesamt acht zusätzliche BeraterInnen vor allem in den Stadtbezirken Mitte, Linden sowie den Stadtteilen Sahlkamp, List und Mittelfeld arbeiten sowie Honorarkräfte eingebunden werden. Die „Koordinierungsstelle Zuwanderung Osteuropa“ der Stadt Hannover ist Teil beider Projekte; im ersten kooperiert sie mit Can Arkadas e.V., Caritas Hannover e.V. und Diakonischem Werk Hannover, im zweiten mit AWO Region Hannover e.V., DRK Region Hannover e.V. und kargah e.V.. Weiterführende Informationen: Europäische Kommission: ec.europa.eu/social Bundesministerium für Arbeit und Soziales