Mittwoch, 29. Februar 2012

Hypatia - Moderne Frau der Antike

Szenische Lesung von Gyde Callesen und Petra Zersen

Im Rahmen des Philosophiefestivals Hannover 2012 gestalten die beiden Autorinnen Gyde Callesen und Petra Zersen eine szenische Lesung zu der spätantiken Gelehrtin Hypatia.
Sie war die berühmteste Mathematikerin der Antike, lehrte am berühmten Museion in Alexandria und starb für ihren Glauben an die Freiheit der Forschung und die Unabhängigkeit der Wissenschaft.
Der Kinofilm Agora – Die Säulen des Himmels von Alejandro Amenábar (2009, Hauptrolle Rachel Weisz), dessen Handlung im Jahr 391 n.Chr. im antiken Alexandria spielt, stellt das Leben dieser außergewöhnlichen und doch unbekannten Frau dar und machte sie erstmals einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.
Über Hypatias Leben gibt es nur wenige spärliche Aufzeichnungen. Von ihren eigenen Werken ist nichts erhalten geblieben. Hypatia, die der im überwiegend christlichen Alexandria bedrängten paganen Minderheit angehörte und dennoch lange unangefochten lehren konnte und sich hohen Ansehens erfreute, fiel einem Mordanschlag zum Opfer. Eine aufgehetzte christliche Menge brachte die Philosophin in eine Kirche und ermordete sie dort.
 
13.04.2012, 12.30 Uhr, Maestro-Saal im Künstlerhaus, Sophienstraße 2, Hannover

14.04.2012, 12.30 Uhr, Leibnizhaus, Holzmarkt 4-6, Hannover

Eintritt frei


Das Philosophie Festival Hannover
Vom 12. bis 15. April 2012 findet in Hannover das 3. Festival der Philosophie statt. Es ist ein einmaliges Event auf deutschem Boden, ins Leben gerufen im Geist des „Festival di Filosofia“ von Modena. Schulklassen aus ganz Niedersachsen werden eingeladen zu den verschiedenen Veranstaltungen im Theater, im Künstlerhaus, im Rathaus - aber auch, sich Schulprojekte auszudenken und sowohl in der Landeshauptstadt, als auch im Rathaus ihrer Gemeinde zu präsentieren. Die Philosophie bringt uns nicht nur zu neuem Denken, sondern auch zur praktischen Handlung, zur Teilnahme an politischen Prozessen. Die geeigneten Orte dafür sind die Piazza oder das Rathaus.

Motto 2012: Wie viel Vernunft braucht der Mensch?

Dienstag, 28. Februar 2012

Hannover in der VOGUE



Michaela Nicolic (40) (r) und Assistentin Melanie Müller (25) (l) mit Model in der Mitte


Ende 2011 war das Stylingteam von "hairflair" aus Hannover in Mailand, und ein exklusives Trend-Styling für ein LÓreal-Shooting für die VOGUE zu machen. Die Reise war eine direkte Folge vom Gewinn des LÓreal-Colour-Trophy 2010. Was in der Branche als "Oscar der Friseure" gilt und als Preis für das beste nationale Styling-Team anerkannt ist.

Michaela Nikolic schreibt dazu:
Wir gewannen mit einem außergewöhnlicher Look, einer Mischung aus den 20er und 80er Jahren. Es war ein absolutes Ereignis während der Fashion Week im Taxi durch Mailand zu fahren, in der Hoffnung ein passendes Modell für unser Konzept zu finden. Und dann stehen ungefähr 100 Modells Schlange vor dem Studio und warten auf uns (so ähnlich wie bei Heidi K.). Wer die Wahl hat, hat die Qual und das Rennen machte für uns dann ein blondes Model aus Californien und ein brünettes Modell aus Serbien.
Der zweite Tag war genau so, wie man es aus dem Fernsehen kennt: Auswahl der Outfits und Accessoires mit einem persönlichen Stylisten, Abstimmung des Make Ups mit einer Top-Visagistin - wir (und unsere insgesamt 2 Tages- und 2 Abendlooks) im Vordergrund und ein super professionelles Team im Hintergrund, dass uns dabei unterstützt hat.
Der krönende Abschluß war der Besuch einer Modenschau unter freiem Himmel auf einem Steg im Mailänder Szeneviertel! Wie gesagt, es war grad Fashion Week...


Michaela Nikolic
hairflair
Calenberger Esplanade 4c, 30169 Hannover
0511 - 458 37 87 (M. Nikolic mobil 0172 900 87 17)

Öffnungszeiten   Di - Fr: 09.00 - 20.00 Uhr und Sa: 08.00 - 13.00 Uhr

Kreative Frisuren von klassisch über modern bis flippig ausgefallen.
Farbkompetenz aus über 10 Jahren Praxiserfahrung, fortlaufend geschult.

Beratung, die Frisur mit Make Up und Kleindung in Einklang bringt - zu jedem Anlaß.
Das innovative Team "Hairflair" ist ganz auf Ihre Individualität eingestellt.
Wir freuen uns darauf Sie zu überzeugen !



Abdruck der Stylings von HAIRFLAIR (Hannover, Calenberger Esplanade) im Rahmen einer LÓreal Promotion in der Ausgabe APRIL 2012 der deutschen VOGUE!

Montag, 27. Februar 2012

Ein Requiem

Gespräch der toten Bäume in Hannover-Mitte

Immer schön freundlich...

Haben diese beiden Schönen sich Botox in die freundliche Stirn gespritzt? ip
Die Orginal-Bildunterschrift lautet: "Prof. Dr. Tillmann Krüger und Privatdozent Dr. M. Axel Wollmer (v. links) zeigten, dass Botulinumtoxinb gegen Depressionen hilft. (MHH/Kaiser)"
Manchmal bleibt einer die Luft weg, was doch eigentlich als seriös bekannte Institutionen, wie heute die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), als Presseinformation herausgeben. Wer Depressionen hat, lähme einfach mal seine Muskeln auf der Stirn, und schon wird die Mimik fröhlich, die Depression verduftet. Schöne neue Welt der medizinisch lukrativen Problemlösungen. Das alte Lied "Geh' aus mein Herz und suche Freud..." scheint in der MHH niemand mehr zu kennen.ip

Depressionen die Stirn bieten - mit Botulinumtoxin

Forscher aus Basel (UPK) und Hannover (MHH) zeigen: Botulinumtoxin kann Depressionen schnell, deutlich und anhaltend lindern / Veröffentlichung im Journal of Psychiatric Research

Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel, Schweiz, zeigen erstmals in einer randomisierten kontrollierten Studie, dass einmalig im Bereich der Stirn injiziertes Botulinumtoxin die Symptome einer Depression deutlich lindern kann. Die Wissenschaftler haben ihre Ergebnisse im Journal of Psychiatric Research veröffentlicht.

An der Studie nahmen 30 Patientinnen und Patienten teil. Ihre Depression bestand zum Teil bereits seit langer Zeit und hatte sich unter Behandlung mit Antidepressiva nicht ausreichend gebessert. Die Hälfte von ihnen erhielt Botulinumtoxin, die anderen eine Placebo-Injektion. Bereits nach zwei Wochen waren die Patienten der Botulinumtoxin-Gruppe weniger depressiv. Nach sechs Wochen hatte sich bei 60 Prozent von ihnen die Schwere der Depressions-Symptome mindestens halbiert. Dieser Effekt verstärkte sich weiter bis zum Ende der Studie nach 16 Wochen. In der Placebo-Gruppe besserten sich die Symptome nur geringfügig. Die Messung bestand in einer Selbst- und Fremdbeurteilung von depressiven Symptomen wie gedrückter Stimmung, vermindertem Antrieb und Freudlosigkeit.

"Die Behandlung mit Botulinumtoxin ist relativ nebenwirkungsarm, sicher und ökonomisch. Die Wirkung hält nach einer einmaligen Gabe für mehrere Monate an", sagt Professor Dr. Tillmann Krüger. Der Oberarzt der MHH-Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie hat die Studie mit Privatdozent Dr. Axel Wollmer, Oberarzt an den UPK Basel, geleitet. "Botulinumtoxin könnte ein neuer Baustein in der Depressionsbehandlung werden. Bisher liegen allerdings nur die Ergebnisse dieser Pilotstudie und einer Fallserie vor, die erst noch in größeren Studien bestätigt werden müssen", betont PD Dr. Wollmer. Auch die Bedingungen, unter denen Botulinumtoxin eine Depression lindern kann, müssten noch genauer untersucht werden.

"Wir haben uns auf die Facial-Feedback-Hypothese gestützt, die besagt, dass Mimik nicht nur Stimmungen ausdrückt, sondern umgekehrt auch auf unsere Stimmung zurückwirken kann", erläutert Professor Krüger. Emotionen wie Ärger, Angst oder Traurigkeit, die häufig bei Depressionen auftreten, führen zur Aktivierung von Muskeln im Bereich der unteren mittleren Stirn, der sogenannten Glabellaregion. "Wir nehmen an, dass diese Mimik die genannten Emotionen aufrechterhalten oder sogar verstärken kann. Die Injektion von Botulinumtoxin führt zu einer vorübergehenden Lähmung der entsprechenden Muskeln und könnte so die Wechselwirkung zwischen Mimik und Stimmung unterbrechen", erläutert PD Dr. Wollmer. Die genauen Mechanismen sollen in Folgestudien aufgeklärt werden.

Weitere Informationen geben: Professor Dr. Tillmann Krüger, MHH, (0511) 532-3171 oder -2407, krueger.tillmann@mh-hannover und PD Dr. M. Axel Wollmer, UPK, marcaxel.wollmer@upkbs.ch, (0041) 61 325 53 19.

Die Publikation: www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0022395612000386.
 
Wikipedia: Botulinumtoxin, auch Botulinum-Neurotoxin (BoNT), Botulismustoxin, Botulinustoxin, Botulin, Handelsname zum Beispiel Botox, ist ein Sammelbegriff für mehrere sehr ähnliche neurotoxische Proteine...Die Giftwirkung der Eiweißstoffe beruht auf der Hemmung der Signalübertragung von Nervenzellen, die neben Muskelschwäche auch zu Störungen des Vegetativen Nervensystems bis zum Stillstand der Lungenfunktion führt. Das Botulinumtoxin stellt eines der stärksten bekannten Gifte dar. 

Freitag, 24. Februar 2012

freitags-blues

meinungsbilder werden täglich mit informationen folgender art zugeschüttet: Die Negativbilanz bei "Germany's Next Topmodel" setzt sich fort: Nach dem schwachen Staffelstart und der enttäuschenden zweiten Folge ersparten sich jetzt  200.000 Gesamt-Fans im Vorwochen-Vergleich die dritte Ausgabe: Diesmal stöckelten nur 1,85 Mio werberelevante ProSieben-Zuschauer mit, der Marktanteil sank von 16,3% auf ziemlich ernüchternde 14,7%.
geht Ihnen, lieber zuschauer, da irgendwann ein licht auf, wozu Sie missbraucht werden?

in diesem zusammenhang fällt mir noch kurt morawietz' kurzgeschichte "die sonntagsmaschine" ein, die ich schon in  den 80ern in meinem kulturmagazin mittendrin druckte.
dazu zeichnete damals die  grafikerin brigitte nolting eine wunderschöne detailreiche illustration, wie die menschen mit ihren autos in den abgrund der sonntagsmaschine fahren.

allenthalben armut in hannover, nicht zu übersehen: hinter einem kleider-container ziehen sich zwei sehr junge männer komplett um, nachdem sie zuvor offenbar die rückseite desselben abgeschraubt hatten.
einige stunden später dasselbe theater nochmal mit zwei sinti-(? französischer sprachraum) oder roma-frauen (?osteuropa-eingewandert).
auf der straße erklärt einer einem anderen, wie er seine alkohol-fahne wegzubekommen versucht hat: "hab ne halbe flasche listerine getrunken".
der andere: " was ist das denn? " "na dies mundwasser-zeug".
am kröpcke komme ich mir vor wie eine ameise gegenüber dem gigantesk-faschistoiden neubau dort. alle anderen gebäude rundum versinken nun in schmutzige nichtigkeit.
am platz der weltausstellung tickt die weltbevölkerungsuhr und macht mich so aggressiv, dass ich spontan ein prosa-gedicht verfasse:

der tag, an dem die menschen überflüssig wurden;
und die kindermädchen - überflüssig.
und die sex-affären sich in den schwanz bissen.
als die bräute einfach irgendwen küssten,
journalisten - lächerlich wie schießbudenfiguren -
zum abschuss freigegeben waren.

das war der tag,
an dem alle worte überflüssig wurden.

nur als reklame im bereich soziales engagement für den stifter dirk rossmann und seine drogerien erscheint mir auf einmal die bevölkerungsuhr. denn warum steht nicht eine zweite zeile drunter, dass bei jedem nervösen wimpernschlag irgendwo auf diesem planeten ein kind verhungert.

ich ging neulich zu einem gruppentanzabend, um mich aufzuheitern. heute abend findet etwas ähnliches an anderem ort statt.
zuerst tanzten wir samba und weitere fröhliche rhythmen. dann kam der sanfte teil.
unversehens fand ich mich in einer kuschelgruppe wieder, wie sie inzwischen in esoterischen magazinen häufig angeboten werden. ganz harmlos, nicht etwa wie die bei foucault in san francisco.
nun hatte ich aber weder vorher geduscht noch mundwasser genommen und als ein wildfremder mann mir einen kuss auf den handrücken gab, war mir das zuviel, so emotional von null auf 100.

ach ja, zwei aus der kuschelgruppe wollten zusammen in urlaub: all inclusive.

auf dem heimweg will mich ein jogger in kapuzenjacke angreifen. ich gehe intuitiv in tai-chi-stellung, da murmelt er: die macht einen auf kung fu - und ich bin gerettet.

vorm haus vergammeln exemplare der führenden tageszeitung, die offenbar jemand abonniert, aber nicht reingenommen hat, noch nichtmal der wochenendausgaben erbarmt sich einer.
was für mich ein licht auf die zukunft der zeitungen wirft, die den elektronischen medien hoffnungslos hinterher klappern. schade, denn ....siehe oben/anfang.

ip

Mittwoch, 22. Februar 2012

Mathematiker aus Berlin erklärt Hannover aperiodische Pflastersteine

Hannover: Dirk Frettlöh von der Freien Universität Berlin gewann  mit 75 von 80 möglichen Punkten den Science Slam der IdeenExpo. Während seines zehnminütigen Vortrages über „Aperiodische Pflastersteine“ demonstrierte Frettlöh mit Hilfe einer Diasammlung von Bodenbelägen die Eigenschaften von aperiodischen Mustern und wie es Mathematikern gelungen ist, ein solches Muster mit nur einer Form zu bilden. Die Gäste im voll besetzten Pavillon zeigten sich von dem trockenen Charme des Mathematikers begeistert und qualifizierten Frettlöh mit dem Gewinn für das Finale auf der IdeenExpo 2013.
Video Dirk Frettlöh - Aperiodische Pflastersteine
 
Vier Nachwuchswissenschaftler aus Hamburg, Halle und Hannover waren gegen Frettlöh angetreten. Alle stellten sich der Aufgabe, in zehn Minuten ihre Forschungsergebnisse anschaulich darzustellen. Die Bandbreite reichte von der Demonstration des Lebens in vier Dimensionen bis zur Frage, wie Gene von Hautzellen mit Reprogrammierungsfaktoren manipuliert werden können. Auch diese Beiträge haben noch eine Chance auf den Einzug in das Finale: Ab heute stehen alle auf der Website www.scienceslam-hannover.de für 30 Tage zur Abstimmung.
 
Bereits am 7. Juni wird beim nächsten Science Slam im Pavillon der dritte Finalist bestimmt. Zwei Veranstaltungen folgen bis zum Finale auf der IdeenExpo 2013. Alle Sieger sowie ein sechster in dem Online-Voting bestimmter Slammer werden dann für ein Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro gegeneinander antreten.
 
Nachwuchswissenschaftler, deren Showtalent darauf wartet, entdeckt zu werden, können sich noch bei der IdeenExpo GmbH bewerben. Bachelor-, Master-, Magister- und Diplomarbeiten können genauso wie Promotionsthemen und andere Forschungsprojekte präsentiert werden. Sowohl die eigene Forschung als auch Erfahrungen mit der Wissenschaft im In- und Ausland sind bühnenreif. Es gibt nur zwei Einschränkungen: Es stehen maximal zehn Minuten zur Verfügung und das Thema muss naturwissenschaftlich oder technisch sein.

Über die IdeenExpo GmbH
 
Die Gesellschaft IdeenExpo GmbH wurde 2007 mit dem Ziel gegründet, die IdeenExpo als herausragende Veranstaltung zur Nachwuchsförderung im naturwissenschaftlich-technischen Bereich in Niedersachsen zu organisieren. Die vierte IdeenExpo findet vom 24. August bis zum 1. September 2013 auf dem Messegelände in Hannover statt.

Sonntag, 19. Februar 2012

Verfilmen?

Mein Vorschlag für den Filminvestor David Groenewold:
Verfilmen Sie die Story Bettina Körner und Christian Wulff, mit Veronica Ferres als Bettina Wulff, dann kommt wieder Geld in die Kasse. ip

Freitag, 17. Februar 2012

Caterina Sforza ist die Mona Lisa

„Verkannt, versteckt, erschaut“

Die Entdeckungen der Leonardo-Forscherin Magdalena Soest



Wer ist die Mona Lisa? Das berühmteste Bild der abendländischen Kunstgeschichte schien sich von Vasaris Zuschreibungen an zu entziehen. Irgendetwas störte an jeder Theorie.
Nach dem revolutionären Neuansatz von Magdalena Soest fügen sich die Forschungsergebnisse wie Puzzleteile ineinander.
Für die Historikerin aus Bergneustadt im Oberbergischen kam die Erkenntnis blitzartig, als sie in der Pinacoteca Civica in Forli (Romagna) das Porträt der Caterina Sforza sah, das Lorenzo di Credi zwischen den Jahren 1485 bis 1490 gemalt hatte, also etwa 15 Jahre vor Leonardos Mona Lisa, die zwischen 1503 und 1506 entstanden ist:
Sie wusste: das ist die Mona Lisa.
In jahrzehntelanger Arbeit überprüfte die Forscherin ihre Vermutung, ging den Spuren nach bis in die kleinsten Details von Kleidung, Landschaftshintergrund und Rezeptions-und Zeitgeschichte. Sie arbeitete sich in alte Handschriften und das noch junge Italienisch ein, studierte die französischen Quellen am Hofe von Franz I..
Die Renaissancefürstin, bald als „Illustrissima Madonna“, bald als „la tigressa“ bezeichnet, ist eine der interessantesten Herrscherinnen ihrer Zeit.
„Bild“-schön und grausam, kühn „wie ein Mann“, in ihrer Klugheit selbst von Machiavelli bewundert, war sie eine Frau, die alles besaß und alles verlor.
Das war das Thema für Leonardo, den Maler, der das Außergewöhnliche in seinen Arbeiten darzustellen suchte.

Magdalena Soest wird am Sonntag, dem 26. Februar um 16 Uhr, ins Frauenmuseum in Bonn kommen, aus ihrem Buch lesen und mit dem Publikum diskutieren, moderiert von Heidrun Wirth.

Das Hintergrundwissen durch die Brille der Historikerin Magdalena Soest erlaubt den Künstlerinnen von heute, ihrerseits Anregungen für eine Ausstellung zu gewinnen, die Anfang 2013 im Frauenmuseum Bonn stattfinden soll.

Frauenmuseum
Im Krausfeld 10
53111 Bonn
 
Tel: 0228 92894527
Fax: 0228 696164
Mobil: 0173 630 3608
www.frauenmuseum.de

Mittwoch, 8. Februar 2012

assauer, alzheimer, demenz & co.

ingeborg bachmann hat mal eine geschichte darüber geschrieben, wie sie die alte mutter ihres freundes besuchte, der sich überhaupt nicht dafür interessierte und die ihn, den sohn, sehnsüchtig erwartete statt der dichterin an ihrem bett.
rudi assauer, ehemaliger deutscher fußballprofi, hat seine von alzheimer betroffenen verwandten im heim ignoriert...
habe manchmal eine über 80jährige mutter mehrerer söhne besucht, weil sie tagelang niemand zum sprechen fand und ihren hannoverschen sohn hat das null interessiert. ich erinnere mich noch, wie er auch bei seinen seltenen besuchen keinerlei rücksicht auf das schlechter werdende gehör der mutter nahm.
wenn diese söhne dann aber ins alter kommen, spielen sie den könig im eigenen reich, tricksen bewundernswert mit ihren ressourcen herum, und wollen ihre bedürftigkeit auf teufel komm raus nicht wahr haben. fachleute sprechen hier nun von schamgefühlen, die demente daran hindern, hilfe zu suchen.
bei den alten männern, die zumindest ich  kenne, ist dies schamgefühl aber brillant unter einem grenzenlosen anspruchsdenken bestens versteckt.
der oben genannte sohn, nun seinerseits schwerhörig, gibt kryptische antworten auf fragen, weil er deren wortlaut nur noch erraten kann. aber er hat gelernt, um den sieg zu kämpfen, koste es was es wolle.
und nie eine schwäche zu zeigen. rollator wegen der atemnot? nicht um die welt voll affen, was würden die leute denken.
und er wird sicher eine frau finden, die ihn umsorgt, einfach weil es so üblich ist, so wie rudi assauer, nun selbst an alzheimer erkrankt, eine filmerin gefunden hat, die ihn unsterblich macht.
um die traumatisierte alzheimer-mutter eines bekannten hingegen kümmerte sich niemand, bis sie vor kurzem endlich nach immer größerer hinfälligkeit starb. vater, sohn und heiliger geist haben wohl besseres zu tun, als die in der überzahl weiblichen anhängerInnen aufzufangen.
vermutlich werde ich jetzt wieder der männer-diskriminierung bezichtigt. aber in meinem umkreis ist es so wie beschrieben.
ip

Dienstag, 7. Februar 2012

die schule von athen - gräzistische gedanken in zeiten der finanz-mafia

von ip

wer sich für gebildet hält in der westlichen welt, verehrt kritiklos die griechische antike.
und das, obwohl aristoteles durchaus gelegentlich geistigen nonsens verbreitet hat (neben zweifelsohne genialem) und sokrates zuhause mit xantippe nicht fertig wurde, was (wie ich vermute) ihn hinaus auf den marktplatz und letztlich zur annahme des schierlingsbechers sowie zu dem ausspruch trieb: "stelle eine frau gleich, und sie wird überlegen sein". meinte er etwa psi-seherisch bereits merkel damit?
das gesamte altphilologische antiken-gedöns, um im neueren hannoverschen jargon zu formulieren, beruhte auf der sklavengesellschaft.
insbesondere frauen hatten nichts zu melden, schlichen sich aber dennoch, zum beispiel bei platon, in die berühmtesten klassischen texte ein.
mich betrübt der wirtschaftliche niedergang griechenlands zutiefst. denn wieder müssen das die kleinen leute, wie die sklaven der antike, aushalten.
dennoch bin ich nicht der meinung, griechenland ohne auflagen mit geld zu fluten, wäre die lösung.
die geldflutungs-orgie ist und bleibt pervers.
helfen würde nur ein aufstechen aller finanzspekulations-luftballons durch die europäische gesetzgebung, um damit den schatten-banken dauerhaft die puste ausgehen zu lassen.
oder, um in der griechischen mythologie zu bleiben, herakles (lat. hercules) muss der hydra alle köpfe abschlagen.
und da fällt mir nun das gedicht von max ernst ein: herkules und fraukules, herr kules und frau, monsieur kules et madame kules, madame kules et monsieur... wie ging's nochmal weiter?
leider ist martin neuffer, ehemals oberstadtdirektor von hannover, durch den ich das gedicht kenne, nicht mehr abfragbar, da verstorben.
so könnte ich es einfach auf "Merkozy" endend in guter dadaistischer manier abwandeln: monsieur kules et madame kules: la famille merkozy...le point sur le i...
(hierbei: sur le "i grec", frz. für y,  der französische präsidentenname endet auf y...)
oder so ähnlich.